Alle Proben sind vorüber - heute Abend (19. September) feiert das Communityprojekt der Komischen Oper Berlin mit u.a. dem Landestanzsportverband Berlin Premiere im Hangar 4 des Flughafen Tempelhof: um 19:30 Uhr hebt sich erstmals der "imaginäre" Vorhang zu Jesus Christ Superstar, dem Kult-Musical von Andrew Lloyd Webber.
Am 12. Oktober 1971 in New York uraufgeführt, bleibt der Spirit der damaligen Zeit auch heute noch spürbar: die 100minütige Rockoper fasziniert durch die Mischung aus Rock,
Pop, Gospel, Folk, Funk, Soul und klassischer Avantgardemusik. Um diese verschiedenen Musikstile abzubilden, wird das Orchester durch eine Rockband ergänzt.
Behandelt werden die letzten sieben Tage im Leben Jesu in Anlehnung an die Bibelerzählung mit einem besonderen Augenmerk auf die Perspektive von Judas. Dieser wird nicht als egoistischer Verräter, sondern vielmehr als komplexe Persönlichkeit dargestellt: Er verehrt Jesus, glaubt jedoch ihn verraten zu müssen, um das größere Ganze zu retten.
Ursprünglich wurde das Werk 1970 als reines Konzeptalbum veröff entlicht, bevor es 1971 am Broadway seine szenische Urauff ührung feierte. Aufgrund
dieses Entstehungshintergrundes zeichnet sich das Stück durch eine Aneinanderreihung von Songs aus – ohne Zwischendialoge und mit kaum vorhandenen Regieanweisungen.
Bis 1980 hatte die Rockoper weltweit bereits mehr als 237 Millionen Dollar eingespielt. Es lief zwischen 1972 und 1980 über acht Jahre lang in London und hielt den Rekord für das am längsten laufende West-EndMusical, bevor es 1989 von Cats überholt wurde.
Andreas Homoki inszeniert das Stück im Stile eines Rockkonzerts im Hangar 4 des Flughafens Tempelhof. Die Charaktere sind Teil der Rockshow, greifen aber auch immer wieder aktiv ins Handlungsgeschehen ein. Das Bühnenbild von Philipp Stölzl besteht aus einer Konzertbühne inklusive eines Stegs, einer Rückwand aus zahlreichen Lautsprechern und Lichtern sowie einer sich immer wieder öff nenden Treppe.
Um das Konzept eines Rockkonzerts zu unterstreichen, wird unser Tänzer:innen-Ensemble durch 350 »Superstars« unterstützt, die in der Inszenierung das Konzertpublikum darstellen – so groß wurde das Stück wohl noch nie besetzt! Das sind die Berliner Tanzsportlerinnen und Tanzsportler...
Einen kurzen Einblick in die Proben bietet ein Video unseres Medienpartnes Sportfanat - Link (YouTube). Johannes Heine hat Berliner Tanzsportler in den vergangenen Monaten auf ihrem Weg durch die Proben begleitet - von der Sporthalle bis zur Orchester-Hauptprobe im Hangar 4. Die vollständige Video-Dokumentation wird am Monatsende veröffentlicht.